Monatsrückblicke

2018 Februar Operationen

Der Februar zog sich ein bisschen wie Kaugummi. Denn leider musste ich am 05.02.2018 nochmal nachoperiert werden. Der pathologische Befund hat ergeben, dass noch Resttumorzellen in mir sein könnten und empfahl deshalb einen großzügigeren Ausschnitt, der dann auch erfolgte.
In meiner ersten OP wurden auch Lymphknoten entfernt, um zu kontrollieren, ob diese befallen waren. Sie waren es nicht. Sie waren frei.
Grund zum Aufatmen.
Prinzipiell konnte ich im Februar nichts weiter tun, als abzuwarten und auch das ist gar nicht so einfach.
Ich saß viel zu Hause und mein Kopfkino malte mir bei jedem Kratzen im Hals die schlimmsten Szenarien aus.
Ich war traurig, weil mein Körpervertrauen mich so getäuscht hatte.
Ich war durch die OP ganz schön eingeschränkt im Haushalt, aber mein Mann stand mir, wie ein Fels in der Brandung, bei.
Ich bin sehr stolz, dass er sich um uns kümmerte, verwöhnte und wie selbstverständlich alle anfallenden Aufgaben übernahm. Er ging mit unserem Sohn zum Kinderturnen, packte Geschenke für Kindergeburtstage ein, reinigte auf meinen Wunsch alle Polster und Textilien der Wohnung und brachte mir den hunderttausendsten Tee ans Bett.

Heute können wir darüber lachen, wenn ich mal wieder sage: „Schatz, wir sollten mal…..“, denn er wusste, was ich immer unterschätzte. Das „wir“ blieb meistens an „ihm“ hängen.

Ich traute mich langsam wieder an den Sommer zu denken. Denn im Sommer, so dachte ich, bin ich wieder gesund und komme bei einer Reha wieder zu meiner alten Form zurück. Langsam bekam ich wieder Haare. Oder besser gesagt Stoppeln, und das freute mich sehr. Ich konnte mir vorstellen, dass ich mit wallendem Haar am Strand sitze und mich dem schönen Leben zuwende.
Das Kopfkino funktioniert also auch in die andere Richtung- positive Gedanken tragen viel dazu bei, die Laune und die Hoffnung auf Kurs zu halten.
Wenn man mit tiefen Stürzen umgehen kann (wenn nämlich etwas nicht „nach Plan“ läuft) ist das eigentlich eine gute Strategie.

Ende Februar sollte es weitergehen mit einer neuen Chemo. Taxol und Carboplatin wöchentlich.
Und so passierte es auch. Diese Chemo steckte ich sehr gut weg. Es war zwar umständlich, wöchentlich für mindestens vier Stunden in der Chemoambulanz zu sitzen, aber es war okay. Ich fühlte mich seit Wochen wieder mobil und hatte eine Aufgabe. Viel wichtiger als das: Ich konnte wieder aktiv etwas gegen meinen Krebs tun, ich konnte mich wieder gut bewegen und lachte dem Krebs laut ins Gesicht.

Vielleicht hätte ich mich etwas zurückhalten sollen, denn „wer zuletzt lacht……“

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