
Heute ist ein guter Zeitpunkt, um eine kleine Bilanz zu ziehen.
Meine Erstdiagnose erhielt ich vor fast 3 Jahren, am 20.11.2017.
Hinter mir liegen mehrere Chemozyklen. 32, um ganz genau zu sein.
Einige davon erhielt ich oral- also als Tabletten, die ich zwei Wochen durchnehmen musste, um eine Woche Pause zu machen. 1.344 Tabletten lang.
Wie viele Liter Chemos ich bekommen habe, ist eine vage Schätzung.
Eigentlich ist all das nicht (mehr) wichtig.
Erwähnenswert ist, dass all diese Medikamente nötig waren, um schnell teilende Zellen zu zerstören.
Jedes dieser Medikamente griff die Zellen in einem anderen Zellteilungsstadium an und alle Umstände zusammen erlauben mir fast 3 Jahre später wieder einen Alltag zu leben, in dem die kleinen Dinge, Zukunftsgedanken, Familienstrukur und Job wieder im Vordergrund stehen.

Es ist ein guter Zeitpunkt, um Dinge zu beschreiben, denen ich aus heutiger Sicht mehr Aufmerksamkeit hätte zukommen lassen können. Und ich finde, dass der Blog ein guter Ort dafür ist, weil viele von euch, in einem Stadium zu mir stoßen, in dem sie nach Krebserfahrungsberichten gegoogelt haben und deshalb von dem ein- oder anderem Tipp profitieren können.
Eine Baustelle, die mir bis heute geblieben ist, ist meine Haut. Dabei ist es nicht einmal die Tatsache, dass ich zu mehr Unreinheiten leide. Meine Haut ist, wie das viele Patient*innen während ihrer Krebstherapie erleben, sehr trocken.
Während es für viele Nebenwirkungen kompetente Ansprechpartner, Ratschläge, Medikamente gibt fühlte ich mich in Hautfragen nicht gut betreut.
Ich solle cremen und abwarten. Ich hielt mich an diesen stiefmütterlichen Rat und fühlte mich ehrlich gesagt in Sachen Nebenwirkungsmanagement ein bisschen im Stich gelassen.
Bis heute liegt mein Problem im Bereich Hand, Fuß und Nägel.
Man muss keinen Krebs gehabt haben, um zu wissen, wie sich trockene Nägel, entzündete Nagelhäute, eingerissene Finger- und Fußnägel anfühlen. Trockene, brennende Fersen und Handballen sind dann quasi nur das Tüpfelchen auf dem i.
Sicher könnt ihr euch vorstellen, dass alles zusammen zu einer wahnsinnigen Beeinträchtigung der Lebensqualität kommt.
Hände und Füße lassen sich nicht so einfach schonen und verheilen sehr schwer. Alltägliche Aufgaben, die (zur Zeit sehr häufige) Handhygiene, Putzmittel und die Sonnenstrahlung begünstigen trockene Haut, und die Beschaffenheit der Nägel enorm.
Deshalb setze ich an dieser Stelle Impulse, die ich gern früher gehabt hätte, die euch aber vielleicht helfen können, eure Beschwerden zu lindern.
- Creme ist nicht gleich Creme: Viele Cremes enthalten Fett. Vielen Patient*innen wird sogar geraten Hände und Füße zu ölen.
Für mich war dieser Tipp kontraproduktiv. Meiner Haut fehlte Feuchtigkeit- kein Fett. Öl machte die Situation kurzfristig besser- bis es deutlich schlechter wurde.
Ein tägliches Hand- und Fußbad, im Anschluss trockengerubbelt und feuchtigkeitsspendend eingecremt war wirklich eine Wohltat und die halbe Miete. - Hand- und Fußmassagen waren für mich heilsam. So oft, wie es mir gut tat und möglich war, massierte ich meine Hände, meine Fußballen und meine Nagelhäute. Ich bildete mir ein, dass es durchblutungsfördernd ist und außerdem taten mir die sanften Berührungen gut.
- Linsen, Erbsen und Reis verpackte ich in kleine Tüten und „Grabbelte“ und wühlte häufig mit den trockenen Zutaten darin herum. Die tauben Finger und Füße wurden wie beiläufig (zum Beispiel vor dem TV) stimuliert.
Leider zeichnete sich lange ein Problem ab, das ich nicht so einfach in den Griff bekam:
Meine Nägel wellten sich, verfärbten sich und es bildete sich längsseitig Rillen aus.
Meine sonst so kräftigen Nägel splitterten bei jeder Berührung ab und ich schämte mich für die Verfärbungen und die entzündeten und beanspruchten Hände.
Ich begann zu recherchieren und zum ersten Mal stieß ich auf den Bereich
„Onko-Kosmetik“, der mir bis dato überhaupt nicht begegnet ist.
La Roche Posay führt zum Beispiel eine solche Linie, die ihr in Apotheken finden könnt.
Über unseren Podcast „2 Frauen, 2 Brüste“ kamen wir mit La Roche Posay in Kontakt und bekamen die Gelegenheit, spezielle Nagellacke für besonders empfindliche Nägel kennenzulernen und haben Beratungen bekommen, welche Inhaltsstoffe sich von konventionellen Nagellacken unterscheiden und welche Funktion sie haben. Diese Kosmetik wird von Dermatologen und Onkologen in Abstimmung entwickelt, sodass Rückschlüsse auf das angewendete Chemotherapeutikum gezogen und im Nagellack angewendet werden können.

Zwei Bestandteile möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben:
In jedem Nagellack der TOLERIANE Nagellacke befinden sich UV-A und UV-B Filter.
Diese Filter verhindern Verfärbungen und beugen Veränderungen der Nagelstruktur vor.
Auch in den hellen und durchsichtigen Farben, sodass man den Klarlack auch prima als Basecoat nutzen kann.
Ein weiterer Bestandteil ist Silicium: Das Silizium baut den Nagel wieder auf und zwar langfristig, mit jedem Auftrag. Wie das genau funktioniert, wird uns von der bezaubernden Elsa in unserem Podcast erklärt (Link folgt noch, die Folge kommt am 13.10.2020 online)
Ich habe euch meine Nägel in einigen Schritten dokumentiert, sodass ich euch wirklich ans Herz legen kann die Nagelpflege etwas weiter in den Fokus zu nehmen, weil man- sofern man zeitig beginnt auch präventiv schlimmere Beschwerden verhindern kann.
Alex und ich durften im Zuge der Zusammenarbeit mit La Roche Posay eine Special Edition dieses Nagellackes herausbringen. Die Nuance Alex & Paula ist ein herbstliches Rostrot geworden, das wir für euch ausgesucht haben.
Der Nagellack ist online für 9,90€ erhältlich und wurde in einer Stückzahl von 6.800 limitiert.
Wir danken La Roche Posay für die ausführliche Beratung, die Informationen, die wir mit allen Betroffenen transparent teilen durften, jede Antwort auf zahlreiche Fragen, das Podcast-Interview mit Elsa und natürlich für die Möglichkeit, einen Nagellack mitzugestalten, den wir guten Gewissens weiterempfehlen dürfen.
Falls ihr noch einen Tipp habt- lasst ihn gern unter diesem Beitrag da- manche Tipps und Tricks erfährt man am besten, wenn man sich austauscht.
Bis bald-
Paula

In freundlicher Zusammenarbeit mit La Roche Poasy